Um die Zukunft der Altenpflege steht es schlecht. Mithilfe von Methoden aus dem Design Futuring Prozess wurde ein neues Bild für die Altenpflege im Jahr 2035, ein Transformationsprozess dorthin und eine fiktive Institution das Pflegewerk gestaltet.
Team:
Antonia Schäfer
Mark Freyer
Simeon Maisenbacher
Nathalie Milke

Woran habe ich mitgearbeitet:
Konzeption
Methodische Ausführung
Animation
Audiobearbeitung & Videoschnitt

Herausforderung
Die ersten Berührungen mit dem Thema Altenpflege hat man als Kind über die eigenen Großeltern. Danach hat man meist schlagartig mit der Pflege der eigenen Eltern Kontakt zu tun und ein weiteres Mal, wenn man selbst mit der eigenen Pflege betroffen ist. Hier muss sich in Zukunft was ändern, da es ein immer wiederkehrendes Problem ist. Im Jahr 2035 soll das Thema Altenpflege stärker im Leben jeden einzelnen verankert sein, sodass das Wissen darüber immer weiter zu nimmt.
Transformation
Der Transformationsprozess in der Altenpflege umfasst die Förderung eines neuen Bewusstseins und den Aufbau unterstützender Strukturen bis 2035. Dabei sollen Bevölkerung, Politik und Pflegekassen stärker eingebunden werden. Der Prozess beinhaltet viele Artefakte (Prozesspunkte), die in verschiedenen Lebenssphären und zu verschiedenen Zeitpunkten stattfinden. Der Transformationsprozess zeigt, wie das neue Pflegebewusst- sein bis 2035 und weiter aufgebaut werden kann.
Die neue welt 2035+
Durch Maßnahmen aus dem Transformationsprozess sind Gespräche über Altenpflege üblich geworden und das Thema hat ein besseres Image. Auch die Wissensbasis der breiten Bevölkerung ist gewachsen und wird nun über das ganze Leben aufgebaut (siehe Schaubild rechts). Alle im Pflegeprozess Beteiligten sind sich bewusst, dass es leichter ist, wenn man einen Plan für schwierige Situationen hat - obwohl nie alles planbar ist. Deshalb entstehen Gespräch über die Altenpflege, die beidseitig gewünscht sind, häufiger und konstruktiver.
Das Pflegewerk
Die Bewegung des neuen Pflegebewusstseins wurde maßgeblich durch das Pflegewerk vorangetrieben. Als anerkannte Institution in der Gesellschaft legt das Pflegewerk den Fokus auf Informationsvermittlung, Aufklärung und Beratung für Pflegebedürftige und Angehörige. Über Events und Aktivitäten für die gesamte Gesellschaft lenkt das Pflegewerk immer wieder die Aufmerksamkeit auf die Altenpflege.

Des Weiteren besitzt das Pflegewerk eine Website, auf welcher sie viele ihrer Angebote für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sowie Interessierten gut zugänglich und leicht verständlich aufbereitet hat.
Fazit
Das Semesterprojekt beleuchtet die Komplexität der Herausforderungen in der Altenpflege und betont, dass es keine simplen Lösungen geben kann. Eine nachhaltige Veränderung erfordert eine gut geplante Strategie, die auf eine wünschenswerte Zukunft abzielt. Daher ist es von Vorteil, Probleme analytisch anzugehen und sich, auf Grundlage von Trends und guter Recherche, Bilder zu erstellen, die es einem ermöglichen, vom Morgen auf das Heute zu schauen und Veränderungen anzustoßen.

Weitere inhaltliche Informationen gibt es auf der Ausstellungsseite der HfG Schwäbisch Gmünd.
ZUSATZ: Design Futuring Methoden
Mit der Causal Layered Analysis nach Inayatullah (2008) ergründete man, worauf das aktuelle Bild der Altenpflege basiert und wie man es in der Zukunft rekonstruieren kann.
Als erstes erfolgt die Dekonstruktion der heutigen Welt, indem man zunächst die oberflächlichen Gegebenheiten, wie Schlagzeilen in der Medienlandschaft festhält, und anschließend die zugrundeliegenden systemischen Zusammenhänge beschreibt. Mit der Rekonstruktion einer neuen Lebenswelt baute man dann die Vision für unser Pflegebewusstsein und den neuen Status Quo in 2035 auf
.
Für die Formulierung des Transformationsprozesses wurde die Back-Casting-Methode nach John B. Robinson durchgeführt. Diese erlaubte eine zeitliche Einordnung der Artefakte und Situationen auf dem Weg zum neuen Bild der Altenpflege in 2035. 

Eine Veranschaulichung einer möglichen Welt erzielte man über die Experiental Future Ladder nach Stuart Candy und Jack Dunagan. Vom Abstrakten (Setting) arbeitete man sich bis zum konkreten Artefakt und hat die Stellen, an denen das komplexe Szenario aus dem Jahr 2035 noch Lücken hatte, mit Lösungen ausgestaltet. Die Methode hat geholfen, da man sich mit verschiedenen Gesellschaftsschichten sowie Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Bildung und Kultur beschäftigen musste.
Back to Top